Ernährung nach den Regeln der TCM

Alle Gegenstände, alle Eigenschaften, alles was da „kreucht und fleucht“, können den Grundprinzipien Yin und Yang (Himmel und Erde) zugeordnet werden. Es ist die Spannung, damit beide ineinander übergehen können. Stellen Sie sich bitte eine Seifenblase vor, die vom Wind getragen wird. Es ist die Spannung der Gegensätze, die alles zum Fließen bringt, aber auch Leben behält. Ein Sammelbecken von Aktionen wie Reaktionen. Von und in allem und jedem wird das Wechselspiel dieser beiden Kräfte gesehen, die auf irdische Formen und Strukturen einwirkt und Wachstum, Blüte aber auch Verfall hervorbringt. Yin und Yang existieren also nicht nebeneinander, sondern miteinander, ist ein ständig im Wandel befindlicher Prozess. Was wäre der Pfeffer ohne den Zucker? Essen Sie gerne alleine ohne zusammen? Das Verhältnis der beiden verändert sich ständig, mal ist das Yang stärker vertreten, mal das Yin. Und manchmal ist im Körper Yin zu viel, manchmal ist es Yang - aber Einseitigkeiten sind auf Dauer nicht (er)tragbar für den Körper.

 

Dank des Qi‘s/Ki‘s wird aus dem Yin wieder Yang, aus dem Winter der Frühling und später der Sommer. Das Qi hält alles - auch unsere vitalen Körperfunktionen am Laufen. Ist ausreichend Qi vorhanden und durchströmt es ungehindert unseren Körper, geht es uns gut und kleine Missstände werden ausgeglichen. Kommt der Qi-Fluss ins „Trudeln“, gibt es erste Reaktionen/Signale (z. B. Verspannungen). Übergehen wir diese, gibt es Krankheiten (z. B. Burn out). Das Qi ist die lebendige dynamische unsichtbare Kraft und somit die Basis allen Seins. Jeden Tag das gleiche Essen, z. B. Haferflocken/Müsli ist gesund. Aber jeden Tag? Und dann noch 3 x?

 

 

Und da wäre noch die Lehre von den Fünf Elementen: Neben den Jahreszeiten (vier plus die „Mitte“) lässt sich hier alles einordnen: Geschmack, Geruch, Farbe, Reifegrad, Seelenregung, Klang der Stimme, Musikinstrumente, esse ich gerne sauer oder verabscheue ich es? Alles deutet auf ein Element hin und wer diese Sprache versteht, sammelt diese Signale. Ist es die Suppe oder das Eis, das uns anzieht oder abstößt? Bereitet uns die Rohkost oder Scharfes Probleme? All diese Teile werden zu einem großen Ganzen zusammengeführt und führen wieder zu anderen Einsichten. Und dieses Team, diese 5 Elemente, ist nur so gut, wie jedes seiner einzelnen Bestandteile für sich auch stabil in sich ruht (Yin-Yang-Anteil). Durch innere Querverbindungen nähren und kontrollieren sich diese Elemente und der Körper möchte einen Ausgleich miteinander schaffen.

 

Um ausreichend Qi zu haben, gibt es viele Hilfsmittel: Atmung, Luft, Sonne, Sport, Freunde, positive Gedanken, Kommunikations- und Abgrenzungsmethoden und natürlich die Ernährung. Naheliegend ist die Energie, die in dem Essen steckt. Diese erhält z. B. die Pflanze ihrerseits von außen durch Klima, Boden, Düngung und Züchtung, kurz: durch die energetischen Einflüsse des sie umgebenden Milieus. Es ist ein Unterschied, ob eine Karotte im Gewächshaus, unter Folien oder unter freiem Himmel wächst. Sie sollten auch immer dem heimischen Lebensmittelangebot den Vorzug geben, denn dadurch stellen Sie zwischen Nahrung und unmittelbarer Umwelt einen Bezug her. Hier sei z. B. der Lein als „Superfood“ genannt. Aber es ist auch die Qualität unseres Fleisches und die Art und die Menge der Milchprodukte, die wir zu uns nehmen.

 

Vermeiden Sie Designerprodukte, die durch Pestizide oder „Treibhausbedingungen“ zu etwas geworden sind. Verlassen Sie sich auf Ihre Augen, Ihre Nase und Ihre Hände. Fassen Sie Tomaten und Möhren an, riechen Sie daran. Wird dieses Gemüse ein kulinarischer Genuss, wenn sie aufgeschnitten auf Ihrem Teller liegt? Unnatürliche und chemische Zusätze in Nahrungsmitteln (Konservierungsstoffe, Farb- und Aromastoffe) oder Pestizide belasten unseren Körper. Gehen Sie diesen aus dem Weg! Nur durch hochwertige und naturbelassene Lebensmittel kann der Körper wieder unverfälscht und differenziert Signale an uns senden und uns mitteilen, war wir gerade wirklich brauchen und was nicht. Wenn alles nur noch salzig oder zuckersüß schmeckt, was soll uns da unser Körper signalisieren?

  

Überwiegt bei Ihnen eine Geschmacksrichtung, ist die Nahrung also z. B. unverhältnismäßig fett, scharf, salzig, süß oder sauer, wird dann ein Organ sozusagen „überfüttert“ bzw. (bei Verzicht auf diesen Geschmack) evtl. unterversorgt. Es schert aus der Reihe und beginnt, die anderen Organe zu stören. Da aber auch jedes Organ nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch seinen Aufgabenbereich besitzt, beginnt ein nachteiliger Kreislauf: sowohl in der Versorgung als auch in der Kontrollfunktion.

 

Element

Holz

Feuer

Erde

Metall

Wasser

Geschmack

sauer

bitter

süß

scharf

salzig

Wirkung

zieht zusammen, dichtet ab

reinigt, kühl

kräftig, harmonisiert

zerteilt, hebt an

löst auf, führt herab

 

Zudem besitzt jedes Lebensmittel ein „Temperament“, d. h., es besitzt eine Wirkung auf den Körper. Dabei müssen die physikalische Temperatur und die energetische Eigenschaft nicht übereinstimmen. Also Wirkrichtung, Temperament und die Geschmäcker bestimmen, wo die Nahrung in meinem Körper hinzielt. Und so kann ein kaltes Nahrungsmittel (z. B. Buttermilch) aus dem Kühlschrank ein mühsam erlangtes Gleichgewicht im Körper wieder destabilisieren.

 

Alle Lebensmittel können durch ihre Zubereitung auch noch einmal eine kleine Nuance in eine Yin- bzw. Yang-Richtung erhalten. Einen wärmenden, scharfen, aufsteigenden Yang-Charakter erhält das Lebensmittel durch Grillen, Braten, scharfes Anbraten, Karamellisieren, langes Kochen, Schmoren und Backen. Dem gegenüber steht das Salzen, Ansäuern mit Essig, Zitrone oder Wein. Tiefgekühltes und Rohkost (Obst und Gemüse) verliert z. B. nie den Yin-Charakter. Sollte ich aber ein Yin-Überschuss im Körper haben - Finger weg von diesen Lebensmitteln!

 

Höchste Jahreszeit für mehr Bewegung/Ruhe im Körper?

Im Frühjahr essen Sie die scharfen, hebenden Nahrungsmittel

Im Sommer die kühlenden, aber nicht abkühlenden Nahrungsmittel

Im Spätsommer die harmonisierenden Nahrungsmittel

Im kalten Herbst die befeuchtenden Nahrungsmittel

Im Winter die Nahrungsmittel, die das Yang vermehren, es aber nicht an die Oberfläche steigen lassen.

 

Sie brauchen nur ein paar Tipps?! Sie möchten nur ein paar Anregungen im Rahmen einer Shiatsu-Behandlung? Sie wollen mehr? Dann erarbeite ich mit Ihnen natürlich auch gerne ein passendes Konzept (mit oder ohne Rezepte)! Herzlich willkommen!

 

Auch gesundes Altern will gelernt sein! So kann es eine gesunde und vernünftige Ernährungsweise ermöglichen, auch im Alter geistig und seelisch fit zu sein. Schritt für Schritt und ohne zigtausend komplizierte Regeln zu beachten, wird es Ihnen damit möglich sein, das Kochen nach ganz logischen TCM-Regeln in Ihren Alltag einzubeziehen.

 

Vorteile der TCM-Ernährung

ü  ausgewogen und vielfältig

ü  natürlich und naturverbunden

ü  wirkt im Innen (z. B. Darm) und im Außen (z. B. Haut)

ü  ganzheitlich und wirkungsvoll reinigend

ü  langfristig für ein genussvolles Altern

ü  einfach (besser drauf sein) 

ü  freuen Sie sich auf: bessere Konzentration, mehr Gelassenheit und bessere Stressbewältigung, mehr Entscheidungskraft statt Grübeleien


Ernährung nach den 5 Wandlungsphasen




Holztyp:

aktiv und dynamisch (echte Kämpfernaturen) vor allem in puncto Gerechtigkeit

kräftige Muskeln, aber auch mentale Stärke

kurze Wutausbrüche als reinigendes Gewitter

entschlossen und aktiv

Im Ungleichgewicht:

ständig unter Strom, nicht im hier und jetzt, schlecht zur Ruhe kommend, immer zum Sprung bereit

aus Humor und Flexibilität wird Zynismus und Narzissmus, aber auch zögerliches und unsicheres Verhalten

Das wäre gut für Sie:

grün, sauer, erfrischend (aus allen Elementen): Stangensellerie, Chinakohl, grüne Salate, Löwenzahn, Brokkoli, Tofu, Bohnen, Linsen, Fisch, Sprossen, Sauerkraut, Rettich, Schnittlauch, Kresse, Petersilie, Radicchio, Pilze, Dinkel, saure Äpfel, Zitronen, Sauerkirschen, saure Beeren, ab und zu einmal grüne Smoothies, Joghurt, Südfrüchte, Tomaten, Rhabarber, Gurken (gedünstet, gedämpft, blanchiert, Wok, als Kompott oder als Suppe); ausreichende Mengen an Getreide, hochwertigen Ölen/Fetten,

Das meiden Sie bitte:

erhitzende und austrocknende Lebensmittel: Fleisch, viel Salz, schlechtes Fett, Chili, Pfeffer, Knoblauch, Ingwer, Rotwein, Kaffee, Schweinefleisch, Süßigkeiten, Softdrinks, Fastfood, Frittiertes, zu viel essen

 

 

Feuertyp:

charismatisch, seine Lebensfreude ist ansteckend, ein echter Sonnenschein, der immer fröhlich scheint, steht gerne im Mittelpunkt

Freude an Abwechslung, neugierig auf Alles, ein Abenteuer jagt das andere

Im Ungleichgewicht:

Mitgefühl? Liebe? Gerade ausverkauft! Er will Aufmerksamkeit und Anerkennung! Jetzt! hektisch und rastlos

Das wäre gut für Sie:

bitter, rot, sauer, grün, erfrischend (aus allen Elementen): Radicchio, Endiviensalat, Buchweizen, frischer Thymian, Salbei, Rosmarin, Basilikum, Grapefruit, Feldsalat, Rucola, Artischocke, rote Paprika, Estragon, Petersilie, Spargel, Stangensellerie, Chinakohl, Rettich, Kresse, Pilze, Fisch, Tofu, weiße Bohnen mit Tomatensauce, Zitrone, Sauerkirschen, Birnen, rote Beeren, ausreichende Mengen an Getreide, hochwertigen Ölen/Fetten und ab und zu Orangen, Südfrüchte, Tomaten, Gurken, Rhabarber, Joghurt, Wassermelone (gedünstet, gedämpft, blanchiert, Wok oder als Kompott/Suppe)

Das meiden Sie besser:

tierisches Fett, insbesondere Lamm, Ziege, Gegrilltes, Garnelen, viel Salz, Frittiertes, Chili, scharfes Curry, Pfeffer, Knoblauch, Ingwer, Rotwein, Kaffee, Schwarzer Tee

 

 

Erdetyp:

fest verwurzelt in seiner Mitte, hilfsbereit,

weiß intuitiv, was der andere gerade braucht

immer ein offenes Ohr für Sorgen und Bedürfnisse anderer

strahlen viel Wärme und Sicherheit aus, Genussmensch mit diplomatischer Ader

Im Ungleichgewicht:

Hilft und vergisst sich aber dabei selbst; kompensiert seine eigenen Sorgen und Probleme mit üppigem Essen; Stress und kaltes und regnerisches Klima setzen ihm genauso zu wie viele Milchprodukte, Süßigkeiten und Südfrüchte: Es bilden sich Kälte und Feuchtigkeit im Körper. Schlacken bilden sich im Körper und machen den Menschen träge. Die Gedanken drehen sich im Kreis, wie ein Sumpf zieht alles nach unten.

Heißhungerattacken (besonders auf Süßes), Selbstmitleid, Übergewicht

Das wäre gut für Sie:

Hirse, Reis, Buchweizen, Wurzelgemüse, Kürbis, Kohl, Kümmel, Zimt, Ei, Rind, Lamm, Huhn, Fisch, Nüsse, Sesam, Thymian, Oregano, Basilikum, (Schnitt-)Lauch, gekochte Zwiebeln, Bärlauch, Knoblauch, Rettich und frischer Ingwer, Ingwer, Kakaopulver, Curry, alles lange kochen, schmoren oder backen

Besser meiden:

kühlend und schleimbildend: Zucker, Honig, Süßigkeiten, viel Obst (besonders Bananen, Orangen), Rohkost (besonders Tomaten und Gurken), Schweinefleisch, Brot, Kuhmilchprodukte, gekühlte Getränke, Tiefkühlkost

 

 

Metalltyp:

schafft Distanz, kann analytisch und strukturiert denken, kann einen kühlen Kopf bewahren, introvertiert, ordentlich, Freude an Disziplin und Regelmäßigkeit

kann gut loslassen (schließlich braucht Neues seinen Platz)

Im Ungleichgewicht: unruhig, hektisch, stressanfällig und geistig unflexibel; starre Körperhaltung, wirkt verhärtet, kühl und distanziert, inklusive Besserwisserei, Zynismus und Prinzipienreiterei, Melancholie

Das wäre gut für Sie:

Reis, Stangensellerie, rote Bete, grüne Salate, Petersilie, Pilze, Sauerkirschen, saure Beeren, Grapefruit, Honigmelone, (Schnitt-)Lauch, gekochte Zwiebeln, Bärlauch, Knoblauch, Rettich, frischer Ingwer, Minztee, Hagebuttentee, Getreide, hochwertige Öle, Wurzelgemüse, Kürbis, Birnen, Spargel, Avocado, (Schwarze) Bohnen, Rindfleisch, Sonnenblumenkerne, alle Getreidesorten

Bitte meiden:

viel Salz, scharfe Gewürze, Rotwein, Kaffee, trockene Kekse, Chips, zu viel Rohkost, kühlende Lebensmittel, erhitzende und trockene Lebensmittel, da sie noch weiter austrocknen

 

 

Wassertyp:

Sie sind individuell und stehen dazu

mutig und beharrlich, mit viel Willensstärke und Ausdauer, ohne dickköpfig zu sein

Im Ungleichgewicht: frieren schnell, Rohkost und Milchprodukte unterstützen diesen negativen Effekt; Abgeschlagenheit, Missmut, Wassereinlagerungen unter den Augen, geringes Selbstvertrauen, dunkle Augenringe, chronische Erschöpfung sowie Hektik, Nervosität und Angst

Das wäre gut für Sie:

schwarz, wärmend bis erfrischend: Fisch, Hülsenfrüchte (besonders Adzuki-Bohnen), alle Getreide, Schwarzwurzel, schwarze Oliven, schwarzer Sesam, Wurzelgemüse, Kohl, Fenchel, gebratene Zwiebel/Lauch, Kümmel, Rind (lange kochen, schmoren, backen, rösten, Eintöpfe, Backofengemüse)

Bitte meiden:

raffiniertes Salz bzw. Zucker, Rohkost, Kuhmilchprodukte, Tiefkühlkost, Schweinefleisch 

 

So bringen Sie sich wieder „in Balance“: Durch gezielte Auswahl der Lebensmittel kann jedes Element gestärkt werden und somit alles, was damit zusammenhängt. Bitte beachten Sie Ihre individuellen Gegebenheiten: Lebensmittelunverträglichkeiten bzw. Allergien! Sprechen Sie Ihre Ernährungsplanumstellungen unbedingt erst mit Ihrem Arzt bzw. Heilpraktiker Ihres Vertrauens ab!